Crawinkel
Das KZ Außenlager Crawinkel ist im Zusammenhang mit dem KZ Außenlager Ohrdruf zu sehen und war diesem unterstellt. Die Bunker der Luftmunitionsanstalt Crawinkel wurden zwischen 1934 und 1935 nördlich des Dorfes Crawinkel und östlich der B88 gebaut. Die Anlage hatte eine direkte Eisenbahnanbindung und wurde für die Lagerung von Bomben und Luftabwehr-Munition verwendet. Ende 1944 wurde die Luftmunitionsanstalt aufgegeben und der Luftmunitionsanstalt Oberndorf und Weisswasser angegliedert. In den Bunkern wurde nun ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald errichtet.
Etwa 50 der 100 Bunker wurden geräumt und von Stacheldrahtzäunen umgeben. In die 15 mal 15 Meter großen Betonräume wurden jeweils mindestens 80 KZ Häftlinge gepfercht.
Für die Häftlinge war es eine furchtbare Qual, in diesen stickigen, feuchten Löchern ohne Fenster, Lüftung und Heizung auf Holzpritschen mit etwas Stroh die Nächte im kalten Winter zu überstehen. Noch qualvoller waren die Sklavenarbeit, der allgegenwärtige Hunger und der Sadismus der Wachmannschaften.
6.000 Häftlinge brachte man in dieses Lager. Sie schufteten im Jonastal zwischen Crawinkel und Arnstadt, am Kienberg und weiteren Baustellen, um in einem unterirdischen Tunnel Produktionsstätten für eine Rüstungsfabrik und Hitlers letztes Hauptquartier zu bauen.
Ende März 1945 wurde das Lager aufgelöst und die überlebenden Häftlinge nach Buchenwald deportiert.