Köln Messehallen
Das KZ Außenlager der Stadt Köln, SS-Baubrigade III, bestand vom 21. September 1942 bis zum 10. Mai 1944. Die Häftlinge wurden zu Aufräumungsarbeiten, Trümmerbeseitigung und Bergung von Leichen nach Bombenangriffen, Blindgängerbeseitigung, „Bombensprengkommandos“ gezwungen.
Die Häftlinge waren in Köln-Deutz, Auenplatz in einer Halle („Kongresshalle“) im 1. Stock des Messegebäudes im Nordwesten, in der Nähe des heute noch vorhandenen Messeturmes, inhaftiert.
Der Höchststand betrug am 20. März 1944 im Kölner Lager 1.310 Häftlinge und weiteren 1.765 Häftlingen in den Nebenlagern der SS-Baubrigade III, u. a. in Duisburg, Düsseldorf und Essen.
Von September 1942 bis Mai 1944 gab es in Köln und den Nebenlagern 171 Todesopfer, davon wurden 16 „auf der Flucht erschossen“. Im gleichen Zeitraum wurden rund 460 „nicht arbeitsfähige“ Häftlinge nach Buchenwald transportiert.
Ab März 1944 wurde die SS-Baubrigade III aufgelöst. 500 Häftlinge wurden zur Baubrigade IV nach Nordfrankreich verlegt. Die Übrigen wurden im Mai desselben Jahres nach Wieda im Harz transportiert, um dort Schienenwege für die geplante unterirdische Raketenproduktion im KZ Mittelbau-Dora anzulegen.
Nach dem Abzug der SS-Baubrigade III kamen drei weitere KZ Außenlager aus Buchenwald nach Köln: das KZ Außenlager Köln-Stadt, das KZ Außenlager Köln-Westwaggon und das KZ Außenlager Köln-Ford.
Köln Stadt
Im August 1944 waren auf dem Messegelände 300 und Anfang Oktober 260 männliche Häftlinge in zwei Baracken inhaftiert. Sie wurden von der Stadt Köln zu Sprengarbeiten, Arbeiten in den Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerken und zu Arbeiten auf dem Flughafen Ostheim gezwungen.
Die Bewachung erfolgte durch 17 SS-Männer und Angehörige der Wlassow-Armee.
Nach einem Bombenangriff im Oktober 1944, bei dem die Häftlingsbaracken zerstört wurden, erfolgte die Schließung des Außenlagers. Am 25.10.1944 wurden 224 Häftlingen in das KZ Buchenwald deportiert. Die Häftlinge wurden von Opladen per Bahn nach Buchenwald transportiert. 34 Häftlinge blieben in Köln und mussten bei den Ford-Werken arbeiten.