Magdeburg-Rothensee

Ab Juni 1944 bis Februar 1945 errichtete die Braunkohle-Benzin AG (Brabag) in Magdeburg-Rothensee zwischen der Heinrichsberger Straße und der Köbelitzer Straße ein Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald. In dem Außenlager waren ca. 2.200 ungarische Juden inhaftiert. Sie wurden zur Arbeit bei der Braunkohle-Benzin AG sowie zum Bau von Luftschutzanlagen gezwungen.

Nicht nur die Arbeit der Häftlinge fand vor den Augen der Öffentlichkeit statt. Die Unterbringung in einem Barackenlager mitten in einer Arbeitersiedlung mit ca. 1.400 Einwohnern ließ die Anwohner täglich den Terror beobachten und daran teilhaben. Der Lagereingang lag in der Verlängerung des Windmühlen Privatwegs zwischen den Wohnblocks Nr. 14 und 16 der Heinsberger Straße.

Das Außenlager wurde SS-intern als „Judenlager“ geführt, bei denen die Todesrate im Durchschnitt 60% betrug. In Rothensee brachte man es auf 140 Tote pro Monat. Neben aktivem Verhungern lassen, Erschießungen, Totprügeln und Vernichtung durch Arbeit, wurden in diesem KZ Außenlager oft SS-Hunde zur Hinrichtungen durch Zerfleischen benutzt.

Nach Auflösung des Lagers am 9. Februar 1945 wurde ein Großteil der KZ-Häftlinge nach Buchenwald überstellt, ca. 30% von ihnen endeten in den Gaskammern von Auschwitz und ca. 400 wurden ins Sterbelager Bergen-Belsen geschickt.

Nur einige Hundert von ihnen erlebten ihre Befreiung.

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