Meuselwitz Frauen

Die Hugo Schneider AG (HASAG) war während des Zweiten Weltkriegs der alleinige Produzent der Panzerfaust und der größte Ausbeuter weiblicher Zwangsarbeiter in Deutschland. Allein von den 22.407 Frauen, die in den Außenlagern des Konzentrationslagers Buchenwald in der Rüstungsindustrie eingesetzt waren, mussten 8.069 in den HASAG Werken Leipzig, Taucha, Altenburg, Meuselwitz und Schlieben arbeiten. Bis zum März 1945 waren insgesamt 11.226 Frauen und 5.079 Männer zur Zwangsarbeit und zur Produktion von Waffen eingesetzt.

Im HASAG Werk in Meuselwitz waren über 1.800 vorwiegend jüdische Mädchen und Frauen aus den Konzentrationslagern Auschwitz und Ravensbrück inhaftiert. Sie wurden von den HASAG Werken zur Herstellung von Panzerfäusten und Granaten gezwungen. Viele von ihnen starben durch Misshandlungen, den menschunwürdigen Arbeits- und Lebensbedingungen und während des alliierten Bombenangriffes am 30.11.1944.
Ab Februar 1945 wurden die Häftlinge zu Aufräumarbeiten nach den alliierten Bombenangriffen gezwungen.

Anfang April 1945 wurden über 1.300 Häftlinge zunächst mit der Bahn an die tschechische Grenze gebracht und dann auf den Todesmarsch Richtung Theresienstadt geschickt. Anfang Mai, nach tagelangem Fußmarsch, waren in dem kleinen Dorf Boxgrün (Srní) im Erzgebirge die Bewacher fort und für die Gefangenen waren der Terror und die Qualen beendet.

Der Lagerkommandant des KZ Außenlagers in Meuselwitz, Walter Blume, wurde 1947 hauptsächlich für seine Verbrechen als Anführer des Sonderkommandos 7a (innerhalb der Einsatzgruppe B) und damit als Massenmörder in Russland und Weißrussland, erst zum Tode verurteilt und später zu sechs Jahren Haft begnadigt.
Er starb 1974 in seiner Geburtsstadt Dortmund.

Die Baracken des KZ Lagers in Meuselwitz dienten bis 2005 als Wohnungen. 2009 wurden sie dann endgültig im Zuge des Renaturierungsprogramms des Landes Thüringen abgerissen. Es sollte ein Park der Erinnerung entstehen.

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