Rottleberode und Stempeda

Das Außenlager in Rottleberode war ein vom 13. März 1944 bestehendes Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald und ab Oktober 1944 bis zum 4. April 1945 des Konzentrationslagers Mittelbau-Dora.

Die Häftlinge bauten die Höhle „Heimkehle“ zu einer untertage gelegenen Fabrik der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke aus. Auf 7 400 m² mussten die Häftlinge ab Juli 1944 Komponenten für die Flugzeuge Junkers Ju 88 und Junkers Ju 188 montieren.

Die Häftlinge waren in einem dreistöckigen Fabrikgebäude der Porzellanfabrik Max Schuck, in Rottleberode, Thyratal, fünf Kilometer von der Heimkehle entfernt, untergebracht. Das Gebäude war mit Wachtürmen umgeben und mit einer elektrisch geladenen Umzäunung gesichert. Zur Bewachung waren Soldaten der Luftwaffe eingesetzt.
Für die zunehmende Zahl von Häftlingen entstand in Stempeda ein weiteres Lager. Zuletzt waren in Rottleberode und Stempeda 1.700 Häftlinge untergebracht.

Vom 4. auf den 5. April 1945 wurden die Außenlager Rottleberode und Stempeda aufgelöst. Etwa 400 Häftlinge wurden auf einen Todesmarsch getrieben. Bei Gardelegen traf diese Häftlingsgruppe mit Häftlingen anderer KZ Außenlager zusammen. Hier gab NSDAP-Kreisleiter Gerhard Thiele am 13. April 1945 den Befehl mehr als tausend Häftlinge in der Isenschnibber Feldscheune lebendig zu verbrennen.

Die andere Gruppe aus dem KZ Außenlager Rottleberode und Stempeda wurde über das KZ Sachsenhausen in Richtung Nordwesten getrieben. Nur wenige Häftlinge überlebten diese Strapazen.

Die ehemalige Porzellanfabrik wurde Ende der 90er Jahre abgerissen.

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